Wärmepflaster

Wärmepflaster – Was kann die Wärmflasche TO GO?

Wärmepflaster
Natürliche Wärme-Pflaster*

Wärmepflaster sind praktisch für unterwegs, es gibt allerdings einiges zu beachten

Ich habe Rücken…Wer kennt diesen Satz nicht? Fällt er doch bei den meisten früher oder später…

Denn längst nicht nur Schreibtischtäter quälen sich mit Rückenverspannungen. Rückenschmerzen sind Volkskrankheit Nummer Eins. Die Hauptursachen sind Verspannungen und Verkrampfungen.

Stress, ein unbequemes Kopfkissen oder ein offenes Fenster und schwups ist er da, der ziehende Schmerz im Nacken- und Schulterbereich. Auch der untere Rücken* macht dem ein oder anderen gern mal zu schaffen. Das nervt nicht nur gewaltig, sondern schränkt auch massiv ein und raubt Energie. Obwohl oft nichts Schlimmes dahinter steckt. Was machen, wenns einen erwischt hat?

Wir kennen es schon von Oma: Wärme ist ein altes Hausmittel gegen Verspannungen und kurbelt die Durchblutung an

Wärme tut gut: Sie entspannt, lockert und entkrampft die betroffenen Stellen. Der Schmerz wird weniger.
Möglichkeiten die verspannten Körperzonen zu wärmen gibt es viele. Praktisch sind vor allem Wärmepflaster zum Aufkleben. Denn im Gegensatz zu einem Kirschkernkissen eignen sie sich auch für unterwegs. Was steckt hinter diesem Prinzip?

Wie funktionieren Wärmepflaster?

Wärmepflaster
Prorelax – Wirksame Therapie gegen Schmerzen und Verspannungen der Muskulatur *

Wärmepflaster sind Heftpflaster, die auf die Haut oder das Kleidungsstück geklebt werden und lokal über mehrere Stunden – maximal 12 – Wärme abgeben. Die Dauer variiert je nach Pflaster.

Die Wärme soll Verspannungen und Verkrampfungen in der Muskulatur lösen und von Schmerzen befreien. Häufig werden die Wärmepflaster im Rückenbereich angewendet, bei Hexenschuss, steifem Nacken oder Spannungsschmerzen. Es gibt Wärmepflaster, die direkt auf die Haut und welche, die auf die Kleidung geklebt werden. Heißer werden sie auf der bloßen Haut.

Wärmepflaster besitzen unterschiedliche Wirkweisen

#1 Traditionelle Wärmepflaster mit Capsaicin

Wärmepflaster
ABC Wärmepflaster Capsicum*

In diesen Wärmepflastern stecken durchblutungsfördernde Wirkstoffe, die direkt an die Haut abgegeben werden. So wird die Haut gereizt, die Gefäße erweitert und ein Gefühl der Wärme entsteht. Gleichzeitig wird ein Schmerzbotenstoff gehemmt und der Schmerz nimmt ab. 

Hauptwirkstoff ist üblicherweise Capsaicin, ein natürlicher Wirkstoff, der auch in Chilis und Paprikaschoten steckt. Gewonnen wird er aus Cayennepfeffer-Dickextrakt der Chili. 

Manchmal wird Capsaicin noch mit andern Inhaltsstoffen kombiniert. Wie bei den bekannten ABC Wärmepflastern*. Ursprünglich bestanden sie aus Arnika, Belladonna und Capsicum. Die drei Anfangsbuchstaben der Wirkstoffe gaben dem Pflaster seinen Namen. Heute enthalten sie nur noch Capsaicin.  

Apropos stammt das Wort Capsicum aus dem griechischen und bedeutet beißen. Und wer schon mal eine Chili gegessen hat, braucht dazu keine Erklärung.

Das Schmerzempfinden ist ja bekanntlich unterschiedlich und hängt auch von der Haut ab. Capsaicin Pflaster sind da eher was für Hartgesottene. Bei empfindlicher Haut kann Capsaicin die Haut stark röten und reizen. Wird es zu heiß oder treten Schmerzen auf, sollte die Anwendung direkt beendet werden. 

Von einer Langzeitanwendung ist abzuraten und bei Kindern unter 12 sollte man ganz darauf verzichten. Nach einem Einsatz von 12 Stunden sollte eine mindestens genauso lange Pause eingelegt werden.

Generell gilt: Niemals das Wärmepflaster zerschneiden. Denn die Wirkstoffe eines beschädigten Pflasters können bedenklich sein.

Nonivamid Wärmepflaster für sensible Haut 

Wer nicht mit einer Elefantenhaut ausgestattet ist, wählt besser Wärmepflaster mit dem Wirkstoff Nonivamid für sensible Haut wie die ABC Wärme-Pflaster sensitiv*.

Nonivamid ist die synthetische Form von Capsaicin und sanfter zur Haut. Die Wärmeentwicklung ist angenehm und auch bei empfindlicher Haut nicht zu extrem.

Eine weitere sanftere Alternative sind zum Beispiel diese* Wärmepflaster von HerbaChaud.

# 2 Wärmepflaster mit Eisen und Aktivkohle

Hier wird die Wärme durch Oxidation – eine chemische Reaktion von Sauerstoff mit Eisenpulver und Aktivkohle – erzeugt. Diese Reaktion setzt nach dem Öffnen der luftdichten Verpackung ein.

Es werden keine aggressiv reizenden Wirkstoffe an die Haut abgegeben. Die Wärme kommt von aussen. Bei sensibler Haut ist es besser auf den Wirkstoff Capsaicin zu verzichten und auf Eisenpulver zu setzen.

Ein weiterer Vorteil von auf Eisenpulver basierenden Wärmepflastern: Eine Langzeitanwendung ist möglich.

Vorsicht: Auch diese Pflaster können sehr heiß werden, vor allem zu Anfang und bei falscher Anwendung können Verbrennungen oder Pigmentveränderungen entstehen. 

Wärmepflaster auf Eisenpulverbasis

Bei einem verspannten Rücken können Wärmepflaster helfen

Und das obwohl Kritiker den Pflastern einen Placebo-Effekt nachsagen. Weshalb Schmerzen durch Wärme gelindert werden und inwieweit Wärmepflaster wirksam sind, ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich bewiesen. 

Fest steht aber: Wärme entspannt die Muskeln und kurbelt die Durchblutung an. Das Gewebe wird dadurch besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Und Fakt ist: Betroffene fühlen sich durch eine Wärmebehandlung oft besser

Und haben weniger Schmerzen. Sie empfinden die kontinuierliche Wärmeabgabe eines Wärmepflasters als sehr wohltuend. Und das macht auch ohne ausgereiften wissenschaftlichen Nachweis Sinn. Solange die Anwendung das Wohlbefinden steigert und es den Betroffenen damit besser geht, spricht nichts gegen eine Behandlung mit Wärme.

Auf keinen Fall sollte bei Beschwerden völlig blind ein Wärmepflaster eingesetzt werden. Denn manchmal können die Pflaster auch mehr schaden als nutzen. Bei Zweifeln informiere dich immer bei deinem Arzt oder Apotheker. 

Bei diesen Beschwerden können Wärmepflaster helfen

  • Muskelschmerzen und Verspannungen im Rücken-/Schulter- und Nackenbereich
  • Muskelkater
  • Sehnenerkrankungen
  • Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
  • Regelschmerzen*
  • Kälte im Winter

In diesen Fällen sind Wärmepflaster tabu

Finger weg bei Wunden, Hauterkrankungen oder Verletzungen. Das Pflaster nur auf trockene Haut und keinesfalls über offene Wunden kleben. Auch dürfen keine Salben o.ä. auf die betroffenen Hautareale gegeben werden. 

Vorsicht bei Allergien: Allergiker sollten auf jeden Fall vorher die Inhaltsstoffe genau prüfen.

Keine Wärmepflaster bei Entzündungen

Bei Schmerzen aufgrund einer Entzündung, z.B. bei akuter Arthritis sind Wärmepflaster die falsche Wahl. In dem Fall können sie das Problem noch verschlimmern und sind kontraproduktiv. Das gleiche gilt bei Fieber oder einer Thrombose-Erkrankung. 

Auch wenn eure Haut überempfindlich reagiert und ihr extreme Rötungen, Juckreiz oder sogar Verbrennungen bemerkt, gilt: Sofort die Behandlung abbrechen.

Bei Erkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen und auch bei besonders sensibler Haut muss vor Verwendung von Wärmepflastern auf jeden Fall Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. 

Welche Alternativen gibt es zum Wärmepflaster? 

Einfache Alternativen mit Wärme, die auch helfen können:

Unbedingt beachten: Parallel zu einem Wärmepflaster sollten keine anderen Anwendungen eingesetzt werden, sonst droht die Gefahr einer Überhitzung.

Weitere Tipps 

Eine homöopathische Alternative – Auch Traumeel kann helfen 

Wärmepflaster
Traumeel Tabletten*

Den Rücken verrenkt oder verstaucht? Traumeel kann bei akuten Beschwerden des Bewegungsapparates helfen und das ganz ohne Chemie. 

Traumeel ist homöopathisch und soll die Selbstheilungskräfte aktivieren. Es ist als Salbe* oder Tablette* erhältlich.

Über die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln wird kontrovers diskutiert. Wissenschaftlich bewiesen ist der Effekt von Traumeel nicht. Trotzdem gibt es viele begeisterte Verwender. Traumeel wird übrigens oft auch bei Tieren erfolgreich angewendet.

Verspannungen: Wenn die Ursache Stress heißt

Helfen Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation. Viele Krankenkassen bieten solche Kurse an. Auch Meditation oder Akupunktur können helfen.

Bewegung ist das A&O

Wärmetherapie kann ergänzend zu Bewegung eingesetzt werden, ersetzt diese aber keinesfalls. Bewegung ist essenziell und eine der besten Präventivmaßnahmen, um Verspannungen zu vermeiden. Aber auch, wenn die Verspannungen schon da sind, tut Bewegung gut.

Schonhaltung vermeiden

Bei unspezifischen Rückenschmerzen, also ohne erkennbare Ursache, fördert moderate Bewegung den Heilungsprozess.
Ein häufiger Fehler: Sich gar nicht mehr bewegen, eine Schonhaltung einnehmen und darauf hoffen, dass die Schmerzen vorbeiziehen. Denn eine Schonhaltung kann die Schmerzen sogar verstärken. Besser einen sanften Spaziergang einlegen.  

Bewegung in den Alltag integrieren

Der Mensch ist nicht für permanentes Sitzen gemacht. Immerhin 40 km pro Tag haben unsere Vorfahren zurückgelegt. Mit rund 9,5 Stunden täglich auf dem Schreibtischstuhl sieht Unsereins da ziemlich blass aus.

Tipp: Ein Schrittzähler macht Sinn im Kampf gegen Bewegungsmangel. 8-10 Tausend Schritte pro Tag werden empfohlen. Wer das wuppen möchte: Öfter mal Treppe anstatt Aufzug nehmen, eine Bahnstation früher aussteigen oder zu Fuß anstatt mit dem Auto zum einkaufen fahren. Es gibt viele Möglichkeiten mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.

Mein Rücken schmerzt, wann sollte ich zum Arzt?

Die meisten Menschen gehen bei Rückenschmerzen nicht sofort zum Arzt. Oft haben Verspannungen keine spezifischen Ursachen, wurden also durch keine Erkrankung oder Verletzung ausgelöst und verschwinden häufig wieder von selbst. In solchen Fällen kann ein Wärmepflaster helfen. Dazu heißt es Fehlbelastungen, Übergewicht und Stress vermeiden und viel bewegen.

Bei Zweifeln, Unsicherheiten  oder sehr starken Schmerzen immer einen Arzt zu Rate ziehen

Ganz besonders, wenn die Schmerzen in die Beine ausstrahlen. Sowie bei Warnsignalen wie parallelen Taubheitsgefühlen, Lähmungserscheinungen oder Kontrollverlust von Blase und Darm.

Auch wenn sich Rückenschmerzen nach ein paar Tagen nicht bessern, sollten die Ursachen von einem Arzt abgeklärt werden.

Dieser Artikel ersetzt selbstverständlich keine ärztliche Beratung.

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