Gesundheitselixier Bitterstoffe:
Warum ist bitter so gesund?
Wenn wir hören, dass „etwas bitter“ oder „die bittere Wahrheit“ ist, denken wir an nichts Gutes. Für unsere Ernährung gilt das allerdings nicht: Bitter in Maßen ist sehr gesund für unseren Körper. Das wusste bereits Hildegard von Bingen. Und auch der Volksmund sagt: „Was bitter im Mund, ist für den Magen gesund.“
Von Bittertropfen können wir vielfältig profitieren. Bitterstoffe besitzen ein breites Wirkungsspektrum: Sie stimulieren nicht nur unser gesamtes Verdauungssystem und helfen bei Übersäuerung. Sie wirken auch entzündungshemmend, können den Heisshunger auf Süsses bremsen und insgesamt unsere Gesundheit fördern.
Der Darm liebt Bitterstoffe
Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die bitter schmecken. In unserem gesamten Körper existieren Rezeptoren für solche Bitterstoffe.
Unser Darm liebt sie aus gutem Grund: Machen sie doch die Nahrung verträglicher und bringen die Verdauung ordentlich in Schwung. Speichelfluss und Verdauungssäfte werden angeregt. Die Tätigkeit von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse wird stimuliert, was die Fettverdauung erleichtert. Zudem wird im Magen mehr Salzsäure gebildet.
Bekannt ist mittlerweile auch, ein gesunder Darm und ein gesundes Immunsystem hängen eng zusammen. Zwei Drittel unseres Immunsystems werden durch den Darm trainiert. Er besitzt die größte Anzahl an Nervenzellen außerhalb des Gehirns.
Bittertropfen sind Schlankmacher:
Verlangen nach Süßem stoppen
Bittertropfen helfen auch auf dem Weg zum Wunschgewicht: Sie regen den Fettstoffwechsel an, wirken als „Verdauungsturbo“ und sind Appetitzügler. Das Sättigungsgefühl setzt früher ein, man isst automatisch weniger. Sie hemmen Appetit und Hunger, vor allem den Heißhunger auf Schokolade & Co. Bye bye Fressflahs! Deshalb wird in Asien auch häufig Ingwer in Süßigkeiten gemischt. Denn die dezent bittere Note hemmt die Lust auf mehr.
Die appetithemmende Wirkung von „bitter“ rührt wohl aus unserer Vergangenheit. Es soll laut Hirnfroschern ein Warnsignal für giftig aus Urzeiten sein. Denn bitter bedeutete oft, dass eine Pflanze giftig ist. Das Gehirn sendet deshalb schneller ein „Stop Signal“.
Die Folge: Man isst weniger, die Kilos purzeln. Deshalb machen Bittertropfen vor dem Essen und wenn der Heißhunger kommt Sinn. Sie sorgen dafür, dass du deutlich weniger isst. Übrigens: Süßes und salziges Essen regt den Appetit an.
Gemüse besitzt immer weniger Bitterstoffe
Auch bitteres Gemüse wie Pampelmusen, Chicorée oder Endivien enthalten Bitterstoffe. Oft aber nicht ausreichend, um den Heißhunger zu unterbinden. Denn heutzutage ist ein Großteil der Bitterstoffe aus dem Gemüse herausgezüchtet. Warum? So wird das Gemüse milder im Geschmack. Und das trifft die Geschmacksnerven der Mehrheit. Deshalb ist es oft gar nicht so einfach genügend Bitterstoffe zu sich zu nehmen. Wer es nicht schafft genügend bittere Lebensmittel zu essen, kann zum Beispiel mit Bittertopfen easy nachhelfen. Denn sie sind deutlich höher konzentriert als Gemüse. Die natürlichen Bitterstoffe stammen aus verschiedenen Kräutern und Pflanzen.
Bitteropfen ausprobieren: Welche Bittertopfen sind gut?
Alternativen zu Bittertropfen
Warum schmeckt uns bitter oft nicht?
Das Dumme: Obwohl Bitterstoffe sehr gesund sind, verlangt es uns oft nicht nach bitteren Lebensmitteln. Warum ist das so?
Wenn etwas süß schmeckt, bedeutet das für uns: Essbar und nicht giftig. Das war schon bei unseren Vorfahren so. Evolutionsbedingt sind wir also darauf programmiert Bitteres zu vermeiden. Deshalb lehnen wir Bitteres meist intuitiv ab, da vieles was giftig für uns Menschen ist, bitter schmeckt. Ganz besonders Kinder mögen bitter nicht. Pflanzen schützen sich mit Bitterstoffen vor Fressfeinden. Doch wir wissen nun: Nicht alles was bitter schmeckt, ist für uns giftig. Sondern sehr gesund.
Zusätzlich sind wir den Verzehr von bitter einfach nicht mehr gewohnt: Der moderne Geschmackssinn ist an süß, sauer, salzig und umami (fleischig) und viele Geschmacksverstärker gewöhnt. Und dadurch manipuliert. Die gute Nachricht: Wer häufiger wieder bitter isst, gewöhnt sich irgendwann an den Geschmack.
Bitterer Beigeschmack: Auswahl an Lebensmitteln mit Bitterstoffen
Gemüse: Artischocken, Aubergine, Blumenkohl, Brokkoli, grüne Paprika, Grünkohl, Fenchel, Mangold, Radieschen, Rosenkohl.
Kräuter/Gewürze: Basilikum, Rosmarin, Thymian, Ingwer, Bockshornklee, Salbei, Liebstöckl, Pfefferminze oder Curcuma.
Salate: Endiviensalat, Rucola, Radicchio, Chicorée, Frisée, Löwenzahn.
Obst: Grapefruit, Pomelo oder Kumquat.
Getränke: Grüner Tee und Kaffee.
Vorsicht bei bitteren Zucchini, Gurken und Kürbisse
Denn nicht alles, was bitter schmeckt ist gesund: Gurken und Kürbisse dürfen nicht bitter gegessen werden. Der bittere Geschmack ist hier ein Zeichen für giftige Cucurbitacine, mit denen sich die Pflanzen vor Fressfeinden schützen. Auch bei Aprikosenkernen ist Vorsicht geboten.
Nach dem Verzehr selbstangebauter Zucchini war 2015 sogar ein älterer Herr gestorben. Es stellte sich im Nachgang heraus, dass die Zucchini erhebliche Gehalte an giftigen Cucurbitacinen enthielt.
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